Sprossengrün (Mikrogrün)
Weicht man Samen ein, erweckt man sie zum Leben. Damit werden Samen für uns leichter verdaulich und die Verfügbarkeit ihrer Vitalstoffe nimmt zu.
Kurze Zeit später bildet sich der Keimling mit seinen kleinen Wurzeln. Geben wir dem Keimling mehr Entwicklungszeit, bildet sich daraus die Keimsprosse, oder kurz „Sprosse“ genannt.
Die Sprosse entwickelt sich weiter zu Mikrogrün, bzw. Grünkraut oder Sprossengrün. Der Einfachheit halber belassen wir es jedoch bei dem Begriff „Sprossen“.
Dieses Mikrogrün bzw. Sprossengrün ist ausgesprochen chlorophyllreich. Nach Dr. Maximilian Bircher-Benner gehört Sprossengrün „zum ordnenden Lebensmittel“.
Es ist das Wunder, das Sonne, Erde und Wasser vollbringen, wenn sie auf einen ruhenden Samen einwirken. Und es ist die Lebensenergie, die sich bereits vor der Ausbildung der Sprosse auf den Samen legt, und das Wachstum in Gang setzt. Dieses Energiefeld bezeichnet man auch als energetischen Fingerabdruck der Pflanze. Integrieren wir Sprossen in unsere tägliche Ernährung, können wir von dieser Kraft profitieren und pure Lebensenergie tanken.
Sprossen sind wahre „Überlebensmedizin“, da sie in kürzester Zeit zu neuer Kraft verhelfen und den Körper wunderbar und langandauernd sättigen.
Sprossen gab es bereits vor 5000 Jahren im alten China. Auch in der Bibel findet die Sprosse bereits Erwähnung (Buch Daniel, Kapitel 1).
Das robuste Bergvolk der Hunzas im Himalaya erhielt sich ihre Gesundheit in harten Wintermonaten in 4000-6000 Metern Höhe durch das Keimen von Samen, Bohnen und Getreidekörnern.
Was macht Sprossen und Keimlinge so wertvoll für unsere Ernährung?
Im Samen steckt auf kleinstem Raum alles, was die später fertig ausgebildete Pflanze braucht, und wird durch den Keimvorgang buchstäblich zum Leben erweckt. Es kommt zum sprunghaften Anstieg der Mengen an Eiweiß, Mineralstoffen, Vitaminen und Enzymen.
Das Interessante daran: es nimmt nicht nur die Eiweißmenge während des Keimens erheblich zu, sondern auch die Qualität des Eiweißes.
Das Eiweiß wird sozusagen „vorverdaut“ und steht dem Körper bereits als fertige Aminosäuren (Aminosäuren sind die kleinsten Bausteine des Eiweißes) zur Verfügung. Der Prozess der Verstoffwechselung des Eiweißes in seine Bausteine, die Aminosäuren, entfällt also.
Gerade für Sportler, Kinder und Jugendliche im Wachstum, sowie Menschen, deren Verdauung durch Erkrankung beeinträchtigt ist, sind Sprossen ein wahrer Gewinn!
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die „Vorverdauung“ der Kohlenhydrate, die während des Keimens einem ständigen Ab- und Umbau unterliegen. So werden z.B. die Oligosaccharide, die für Blähungen verantwortlich gemacht werden, zu einem großen Teil bereits in der Sprosse abgebaut.
In alten Kochbüchern findet sich die Empfehlung, Hülsenfrüchte keimen zu lassen. Beim Keimen wird die Galaktose enzymatisch (durch Galaktosidase) abgebaut.
Einweichen ist natürlich ebenfalls eine weitere gängige Methode, um die blähende Wirkung von Hülsenfrüchten zu reduzieren. Allerdings muss das Einweich- und später das Kochwasser abgeschüttet werden.
Daher sind Keimlinge und Sprossen, im Vergleich zu ihren Samen, Körnern und Hülsenfrüchten, wesentlich bekömmlicher und nahrhafter!
Im Hippocrates Health Institute (Florida) spielen Sprossen eine zentrale Rolle in der Gesundwerdung und werden zur täglichen Ergänzung unserer Nahrung empfohlen!
Die von der Gründerin des Hippocrates Health Institute, Ann Wigmore, entwickelte „Grüne Nahrung“ beinhaltet neben Gräsern und Grassaftprodukten auch Sonnenblumen- und Erbsensprossen. Dr. Brian Clement, der das Erbe der Ann Wigmore als Direktor des Hippocrates Health Institute weiterführt, empfiehlt, täglich Sprossen zu essen und sie auch zu entsaften.
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